MGMB
Medikamentenmanagement und Gesundheitsvorsorge bei Menschen mit geistiger Behinderung
Laufzeit
01.02.2018 bis 31.05.2021
Konsortialpartner
- Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg – Fakultät Wirtschaft und Soziales, Department Pflege und Management, Prof. Petra Weber (Konsortialführung)
- Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf gGmbH – Sengelmann Institut für Medizin und Inklusion
- Deutsches Krankenhausinstitut e.V.
Kooperationspartner
- alsterdorf Assistenz west gGmbH/alsterdorf Assistenz ost gGmbH
- Leben mit Behinderung Hamburg gGmbH
- Lebenshilfe Brakel gGmbH
- Lebenshilfe Detmold e.V.
- Lebenshilfe Wohnstätten GmbH, Bielefeld
Projektförderung
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) - Innovationsauschuss: Förderung aus Mitteln des Innovationsfonds zur Förderung von neuen Versorgungsformen (§ 92a Abs. 1 SGB V)
Kurzbeschreibung
Die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung steht vor mehreren Herausforderungen. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung gibt es besondere Gesundheitsprobleme und Erkrankungsrisiken sowie komplexe therapeutische Anforderungen, in deren Folge viele verschiedene Medikamente verordnet werden. Menschen mit geistiger Behinderung haben oftmals Schwierigkeiten, Medikamente ohne Hilfe adäquat einzunehmen. Sie benötigen Unterstützung, weil sie über zu wenig Wissen hinsichtlich der Wirkungsweisen, Dosierung und Frequentierung verfügen.
Ziel des Projektes ist es daher, erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung bei der Umsetzung ihrer komplexen Medikamententherapie zu unterstützen und die Gesundheitsvorsorge zu fördern. Hierzu führen Pflegeexpertinnen und -experten beratende Hausbesuche bei den Betroffenen durch. Dies geschieht in enger Abstimmung mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Pharmazeutinnen und Pharmazeuten sowie dem Sengelmann Institut für Medizin und Inklusion (SIMI).
Die Konsortialführung des Projekts MGMB liegt bei der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Der Aufgabenbereich der FH Bielefeld umfasst die Evaluation der neuen Versorgungsform. Das Evaluationskonzept folgt einem quantitativen und qualitativen Forschungsansatz. Patientenbezogene Effekte der Intervention werden mittels einer multizentrischen randomisiert- kontrollierten Interventionsstudie (RCT) untersucht und in einem nächsten Schritt die Bewertungen der Intervention aus der Perspektive der beteiligten Stakeholder durch leitfadengestützte Interviews erfasst.
Des Weiteren verfolgt das Projekt einen inklusiven Forschungsansatz. Zur Einbeziehung der Perspektive der Zielgruppe wird eine Forschungs-AG mit Menschen mit geistiger Behinderung gegründet, um den Partizipationsgrundsätzen der WHO und der Partizipation sowie Selbstbestimmung der Betroffenen zur Förderung der Chancengleichheit in Anlehnung an die UN-Behindertenrechtskonvention gerecht zu werden.