14.10.2022 Modellprojekt 3 – Erprobungsbeginn im Haus St. Veronika/St. Antonius/St. Barbara mit dem Medizinischen Zentrum für Gesundheit Bad Lippspringe/Teutoburger-Wald-Klinik
Gemeinsam bilden pflegende Angehörige und Ihre pflegebedürftigen Familienmitglieder im Alltag eine „pflegerische“ Einheit. Die Pflege und Betreuung kann für beide Personen belastend sein. Viele pflegende Angehörige fühlen sich erschöpft und überfordert und weisen ein erhöhtes Risiko auf, psychisch und physisch zu erkranken.
In den Pflegeeinrichtungen St. Veronika, St. Antonius und St. Barbara werden pflegebedürftige Personen versorgt und durch aktivierende Angebote in Ihrer Selbstständigkeit gefördert. Der/die pflegende Angehörige kann in der Teutoburger-Wald-Klink, welche auf die Bereiche Orthopädie, Traumatologie und Sportmedizin ausgerichtet ist, zeitgleich eine speziell auf die Bedürfnisse pflegender Angehöriger zugeschnittene Rehabilitation in Anspruch nehmen. Zudem werden bei Bedarf Angebote durch die Rehabilitationsklinik und die Pflegeeinrichtung gemeinsam initiiert. Diese können pflegebedürftige Personen mit ihren pflegenden Angehörigen zusammen wahrnehmen. Ziel ist es, beispielsweise über gemeinsame Freizeitangebote, Entspannungsangebote oder Schulungen die Interaktion des Pflegepaares zu stärken.
Die Hochschule Bielefeld begleitet diesen Prozess wissenschaftlich und bezieht Daten des Assessments ein, welche von examinierten Pflegefachkräften erhoben werden und die Selbstständigkeit der pflegebedürftigen Menschen zu zwei Zeitpunkten einschätzen (zu Beginn und am Ende des Aufenthaltes). Außerdem werden pflegende Angehörige vor und nach der Maßnahme schriftlich befragt. Mit interessierten pflegebedürftigen Personen und Rehabilitand*innen sollen darüber hinaus qualitative Interviews geführt werden. Die Erkenntnisse werden gesammelt in die Überarbeitung des Rahmenkonzeptes einfließen.