24.09.2024

Kollegin KI? Wie Sie Ihre Mitarbeitenden für die Zusammenarbeit mit KI sensibilisieren und weiterbilden

Vortrag von Prof. Dr. Swetlana Franken auf der Future Work Stage der ZUKUNFT PERSONAL EUROPE (Update)

Neue KI-Anwendungen polarisieren: KI wird als Segen oder auch als Bedrohung empfunden. Vernichten KI-Tools wie ChatGPT die Arbeitsplätze? Oder werden sie unsere Arbeit in der Zukunft erleichtern? Gefragt ist eine pragmatische Sicht auf KI als Kollegin. Welche Stärken von Menschen sollen fokussiert und gefördert werden - Empathie, soziale kritisches Denken? Welche Einsatzgebiete von KI bringen den größten Mehrwert für Unternehmen und Menschen? Und vor allem: welche Kompetenzen brauchen die Mitarbeitenden, um mit der KI auf Augenhöhe, als gleichberechtigte Partner zusammenzuarbeiten und wie können diese Kompetenzen vermittelt werden?

Prof. Dr. Swetlana Franken konnte in ihrem Vortrag aufzeigen, dass KI in den nächsten Jahren nahezu alle Berufe verändern wird. Sie wird in bestehende Technologien integriert, z.B. im Büro, aber es werden auch völlig neue Anwendungen entstehen, etwa in der industriellen Fertigung, der Gesundheitsversorgung oder in kreativen Berufen. Unternehmen sollen ihren Beschäftigten die Möglichkeit geben, eigene Erfahrungen mit KI zu sammeln und Kompetenzen für KI auszubauen. KI als Chefin kann dabei viele administrative Aufgaben effizienter und objektiver erledigen als menschliche Führungskräfte. Jedoch fehlen der KI die emotionalen und sozialen Fähigkeiten, die für eine effektive Führung entscheidend sind.

Für die Zusammenarbeit mit KI, so Prof. Dr. Franken, benötigen Mitarbeitende vor allem grundlegende Programmierkenntnisse, ein Verständnis von Datenstrukturen und Algorithmen, die Fähigkeit, große Datensätze zu analysieren und Muster zu erkennen, und Kenntnisse in Statistik, um die Ergebnisse korrekt interpretieren zu können. Als nichttechnische Kompetenzen sind Problemlösungs-, Kommunikations- und Teamfähigkeit gefragt sowie die Fähigkeit, kritisch zu denken und kreative Lösungen zu entwickeln.

Dabei ist es eine Aufgabe von Unternehmen, die technischen und nichttechnischen Kompetenzen der Beschäftigten zu fördern, um die Potenziale von KI zu erschließen. Prof. Dr. Franken zeigte die geeigneten Konzepte für das Antizipieren und Vermitteln von Kompetenzen für die Zusammenarbeit mit KI anhand einiger Best Practices aus Unternehmen auf und formulierte konkrete Handlungsempfehlungen.

Es gelte demnach:

  • Nicht jede/jeder muss programmieren können
  • Nutzerinnen und Nutzer müssen sensibilisiert werden
  • Die Kompetenzvermittlung muss als Prozess verstanden werden
  • Eine partizipative Vorgehensweise sollte angestrebt werden
  • Es müssen spezifische Kompetenzprofile erstellt werden

Zuletzt formulierte Prof. Dr. Franken die wichtigste Handlungsempfehlung für Unternehmen, die KI in ihre Prozesse implementieren wollen: „Fangen Sie jetzt an!“

Der Vortrag finden sie hier zum Download