Promotionen in der Denkfabrik Digitalisierte Arbeitswelt
Es ist uns selbstverständlich ein Anliegen das wissenschaftliche Personal und die Digitalisierungsexperten von morgen auszubilden. So ist es grundsätzlich möglich zusammen mit der Denkfabrik im Themenfeld Digitalisierung bzw. digitalisierte Arbeitswelt zu promovieren. Hierzu kooperiert die Denkfabrik mit dem Promotionskolleg NRW, die professorale Betreuung der Projekte erfolgt durch Prof. Dr. Swetlana Franken.
Aktuelle Promotion: Spannungsfeld Digital Leadership (Philipp Korte)
Das Wechselspiel aus Nähe und Distanz zukunftsfähiger Arbeitswelten und digitaler Führung.
Ausgangslage
Die Corona-Pandemie zwang 2020/21 viele Arbeitnehmer*innen innerhalb weniger Wochen in das „Neuland“ Homeoffice. Mobile Arbeitsformen und virtuelle Führung wurden so über Nacht vom Nebenschauplatz des Personalmanagements in das Zentrum betrieblichen Geschehenes gerückt – wo es durch die erkannten wirtschaftlichen Potenziale, die fortschreitende Digitalisierung sowie die neuen Bedürfnisse junger Arbeitnehmer-Generationen vermutlich auch verbleiben wird. Ortungebundenes Arbeiten stellt sich damit nicht als temporäres Krisenphänomen dar, sondern wird die Zukunft der Arbeit in Richtung Agilisierung, Flexibilisierung, Globalisierung, Ökologisierung und Schaffung ökonomischer Resilienz mit definieren.
Der Anspruch organisationaler Ambidextrie (Fähigkeit gleichzeitig effizient und flexibel zu sein) gewinnt zweifellos an Qualität beim neuerlichen Einsatz digitaler Arbeitsformen und bei steigender asynchroner Interaktion von Mitarbeitern. Führungskräfte stehen bei ihrer Interaktion mit Beschäftigten vor der Herausforderung soziale Nähe bei physischer Distanz herzustellen, um nicht nur effiziente, gut koordinierte Leistungserbringung zu fördern, sondern sich auch das langfristige Commitment der Mitarbeitenden zu sichern sowie dieses in Richtung Unternehmensziele auszurichten. Die Qualität der emotionalen Mitarbeiterbindung verbleibt auch im sogenannten „New Normal“ eine essenzielle Zielgröße jedes Unternehmens.
Um die zunächst konträr anmutenden Zieldimensionen dezentralen Arbeitens und emotionaler Bindung zum jeweiligen Arbeitgeber in Einklang zu bringen, verlangt den Einsatz adäquater Organisationselemente. Führungsverständnisse, -stile und -instrumente müssen, unter Anbetracht des digitalen Wandels, neu erprobt, evaluiert und angepasst werden, damit generische Führungsaufgaben wie Lokomotions-, Kohäsions- oder Motivationsfunktionen auch im digitalen Umfeld erfolgreich gestaltet werden können.
Kurzbeschreibung des Promotionsvorhabens
Seit 2021 befasst sich unser Denkfabrik-Teammitglied und Doktorand Philipp Korte (M.A.) im Zuge seiner Promotion mit dem Themenkomplex Digitale Führung. Hierbei geht er der wissenschaftlichen Frage nach, wie moderne Führungskonzepte aussehen müssen, um eine erfolgreiche Balance aus dezentraler, virtueller Führung und emotionaler Mitarbeiterbindung herzustellen. In diesem Kontext sollen - im Rahmen einer quantitativen Studie – Organisationsmitglieder von Industrieunternehmen systematisch zu den Themen Digitale Führung und Mitarbeiterbindung befragt werden. Ziel ist es mithilfe der erfassten Daten aussagekräftige Ergebnisse zu möglichen Interdependenzen zwischen den beiden Themenkomplexen zu identifizieren, die zur interpretativen Ableitung praxisrelevanter Handlungsempfehlungen genutzt werden können. Letztlich sollen Personalverantwortliche mithilfe der empirischen Resultate die wesentlichen Leistungskomponenten und Kontextkriterien von virtueller Führung erfassen können und dazu befähigt sein bedarfsgerechte Interventionen im Bereich Führungsentwicklung zu initiieren.
Die thematische Schnittmenge des behandelten Themas ist hier visualisiert: