23.06.2023

Frauen können von Home-Office profitieren

Denkfabrik veröffentlicht Ergebnisse ihrer Studie „Her Home Office“

Die Corona-Pandemie hat die Art und Weise, wie wir arbeiten, grundlegend verändert. Insbesondere das Home-Office wurde immer beliebter und hat zu einer beschleunigten digitalen Transformation und Flexibilisierung der Arbeit geführt. Dadurch ergeben sich neue Chancen für Mitarbeitende, ihre tägliche Arbeit selbständig zu organisieren, Zeit zu sparen und Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Überdies gab es die einmalige Chance, die Auswirkungen von Home-Office auf die Angestellten zu untersuchen, was eine Welle an Studien zu dem Thema nach sich zog.

So konnten verschiedene Studien aufzeigen, dass Frauen oft stärker von der Doppelbelastung betroffen sind, da die Arbeit von zu Hause teilweise traditionelle Geschlechterrollen wiederaufleben lässt. Dies hat zu einer Vergrößerung der geschlechtsspezifischen Unterschiede bei den Arbeitszeiten und zu einer höheren unbezahlten Arbeitsbelastung der Frauen geführt. Da in bisheriger Forschung allerdings meist nur der Status quo beschrieben und nicht die dahinterliegenden Zusammenhänge untersucht werden, wurde die vorliegende Studie durchgeführt.

Das Ziel dieser Studie war es, diese Zusammenhänge zu erkennen und daraus praktische Handlungsempfehlungen für Unternehmen, Frauen und die Politik abzuleiten, um die Arbeitsleistung, die Work-Life-Balance und die Zufriedenheit im Home-Office zu optimieren.

Im Mittelpunkt der Studie standen geschlechtsspezifische Belastungs- und Erfolgsfaktoren für die Gestaltung des Home-Office. Dabei standen folgende Forschungsfragen im Zentrum des Interesses:

  • Unterscheiden sich Frauen und Männer in ihrer Zufriedenheit, Leistung und ihrem Stresserleben im Home-Office?
  • Welches sind die allgemeinen Belastungs- und Erfolgsfaktoren des Home-Office und sind diese geschlechtsspezifisch?
  • Wie gut sind Home-Office-Arbeitsplätze geeignet, und welche Verbesserungen werden gewünscht?

Die Ergebnisse der Studie konnten zeigen, dass die Arbeit im Home-Office unter den richtigen Bedingungen zu mehr Zufriedenheit und Leistung führen kann.

Insbesondere Frauen können durch das Home-Office von einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie profitieren. Es wurde auch deutlich, dass das Home-Office eine Möglichkeit ist, die Gleichstellung zu verbessern. Es kann die Zufriedenheit und die Leistung steigern und den Stress reduzieren. Daher sollten Arbeitgeber daran interessiert sein, Home-Office zu ermöglichen, wenn es praktikabel ist. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass Home-Office kein Selbstläufer ist. Die Mitarbeiter sollten in ihren Fähigkeiten geschult werden, um das Potenzial des Home-Office voll ausschöpfen zu können. Dabei ist es entscheidend, die Gestaltung des Home-Office unter Berücksichtigung der spezifischen Interessen und Probleme von Frauen voranzutreiben. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Chancen und Potenziale der neuen Arbeitsformen von allen gleichberechtigt genutzt werden können.

Die Ergebnisse der Studie wurden außerdem im Rahmen der 6th International Conference on Gender Research einem wissenschaftlichen Publikum vorgestellt und veröffentlicht.

Den Download des Konferenzpapers sowie des Projektberichts finden Sie auf der Projektwebseite.

Referenzen und weitere Artikel der Denkfabrik finden Sie unter Publikationen.