Studentin Wirtschaftspsychologie | Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich für ein Stipendium zu bewerben?
Ich war schon während meiner Schulzeit in einem anderen Förderprogamm von der Stiftung der Deutschen Wirtschaft, dem Studienkompass. Da habe ich mich sehr wohl gefühlt und wollte das für mein Studium dann gerne fortführen. Weil ich Wirtschaftspsychologie studieren wollte, kam die Stiftung wieder in Frage. Da habe ich mich dann beworben.
Muss man besonders gute Noten haben, um sich bewerben zu können?
Ich hatte schon ganz gute Noten in der Schule, aber vor allem wird auf das soziale Engagement geachtet. Ich habe zum Beispiel während der Schulzeit öfter in der Schulmensa ausgeholfen und habe mich im Altenheim engagiert. Mittlerweile habe ich eine Lernpatenschaft bei der Tabula e.V. in Bielefeld. Dort betreue ich einen Jungen aus Italien, der gerne von der Hauptschule auf die Realschule wechseln möchte, aber noch Hilfe im Deutschen braucht.
Wie läuft dann eine Bewerbung für das Stipendium ab?
Ich habe mich direkt im ersten Semester beworben. Weil ich da noch keine Leistungen aus dem Studium nachweisen konnte, habe ich mich mit meinen Schulnoten beworben. Die größte Hürde war aber das richtige Auswahlverfahren. Da muss man sich beweisen. In der letzten Runde musste ich einen Aufsatz über ein gesellschaftliches Thema schreiben. Dann gab es eine Gruppendiskussion zu einem vorgegebenen Thema und ich musste in einer Einzelpräsentation meine Meinung zu einem weiteren gesellschaftlichen Thema vorstellen. Außerdem gibt es natürlich ein Interview mit den Juroren: Fragen zum Lebenslauf, zur Motivation und teils unerwartete. Aber das hat geklappt!
Jetzt sind Sie Stipendiatin, wie viel Förderung bekommen Sie und wie wirkt sich das auf Ihr Studium aus?
Die finanzielle Förderung ist super. Man kann von dem Stipendium wirklich gut leben und braucht keinen Nebenjob. Ich kann zügig und völlig sorgenfrei studieren. Die Förderung ist genau so hoch, wie der Betrag, den ich mit Bafög bekommen würde. Nur brauche ich das nach dem Studium nicht zurückzuzahlen. Außerdem bekommt man zusätzlich jeden Monat 300 Euro Büchergeld. Die Förderung bekomme ich jetzt bis zum Ende der Regelstudienzeit. Für mich steht fest, dass ich ohne das Stipendium auch kein Auslandssemester machen könnte. Das ist zwar noch in der Planung, aber die SDW würde zum Beispiel die dort anfallenden Studiengebühren bis zu 10.000 Euro und viele andere Kosten übernehmen.
Haben Sie der Stiftung gegenüber irgendwelche Verpflichtungen?
Es ist schon gewünscht, dass man sich bei der Stiftung der Deutschen Wirtschaft einbringt. Ein Mal im Monat findet ein Treffen aller Stipendiaten aus der Region statt. Dort bereiten wir zurzeit ein Seminar zum Thema "Lebensmittel" für andere Stipendiaten vor: Da beschäftigen wir uns zum Beispiel damit, wie wir uns in der Zukunft ernähren werden, lernen viel über regionale, saisonale und industrielle Ernährung und machen einen Kochkurs. Außerdem soll man mindestens einmal im Jahr an einem der Seminare teilnehmen, die die SDW anbietet. Die sind immer gut. Dann soll man noch im gesamten Förderungszeitraum an mindestens einer Akademie teilnehmen. Die Seminare und Akademien dauern ein bis fünf Tage und es werden zum Beispiel Schlüsselqualifikationen, Exkursionen, gesellschaftsrelevante oder ganz speziellen Themen angeboten, die zum jeweiligen Studiengang passen. Ich nehme immer sehr gerne an allen diesen Veranstaltungen teil. Es ist total spannend die anderen Stipendiaten aus den anderen Bundesländern kennenzulernen. Außerdem sind bei den Seminaren auch immer Vertreter von Unternehmen dabei.
Worin sehen Sie da den Vorteil?
Das Netzwerk ist der riesen Vorteil. Überhaupt die ganze ideelle Förderung. Mit den anderen Stipendiaten kann man sich austauschen und mit den Unternehmen kann man erste Kontakte knüpfen. Zum Beispiel für ein Praktikum oder vielleicht ergibt sich daraus auch mal der erste Job. Da treffen viele engagierte Leute aufeinander. Ich finde, das macht einfach nur Spaß.
Sie würden ein Stipendium also weiterempfehlen?
Das ist wirklich für alle empfehlenswert und ich denke auch, dass zu wenige Studierende ein Stipendium haben. Allein der Versuch zählt. Im Grunde kann man da nichts verlieren. Natürlich muss man einen gewissen Notenschnitt mitbringen, aber es wird ja eben auch viel Wert auf das das soziale Engagement gelegt. Wenn man sich wirklich bewerben möchte, sollte man sich am besten vorher mit einem Stipendiaten der jeweiligen Region unterhalten und sich erkundigen, wie so ein Bewerbungsverfahren abläuft. Das habe ich auch gemacht und war dadurch viel besser vorbereitet.