„Ausbildung, Studium oder erstmal eine Auszeit?“, solche und andere Fragen fanden ihren Raum auf der Fachmesse für Ausbildung und Studium in Gütersloh.
Zum dritten Mal öffnete die Schülermesse vocatium am 20. und 21. September in der Stadthalle Gütersloh ihre Türen. 50 Aussteller, darunter Ausbildungsbetriebe, Hochschulen und Institutionen, nutzten die Gelegenheit, die rund 2000 angemeldeten Jugendlichen in Berufsorientierungsfragen zu beraten. Das Besondere am Messekonzept des Instituts für Talententwicklung (IfT): „Über einen Zeitraum von zwei Tagen finden fest vereinbarte Beratungstermine statt“, verrät Projektleiterin Leonie Joahannwille.
Das Team der Fachhochschule Bielefeld stellte die praxisintegrierten Studiengänge vor, die auf dem Campus Gütersloh angeboten werden. „Es macht Spaß zu beraten, wenn das Gegenüber vorbereitet ist wie hier“, findet FH-Mitarbeiter Kirill Wulfert. Erfreulich sei darüber hinaus, dass sich zahlreiche Spontanberatungen ergeben haben. Die an der Messe teilnehmenden Schülerinnen und Schüler wurden bei der Vorbereitung auf ihre individuellen Termine sowohl von den jeweiligen Schulen als auch vom Team des IfT unterstützt.
Im Rahmen der Messe hatten Studieninteressierte über die Beratungsgespräche hinaus die Gelegenheit, interessensbasierte Vorträge zu besuchen. „Studieren und gleichzeitig Geld verdienen? Das geht!“. Über diese Möglichkeit im Rahmen des praxisintegrierten Studiums klärte Dr. Marian Brackmann, Koordinator am Campus Gütersloh, auf. „Dank unserer zahlreichen Unternehmenskooperationen lernen und arbeiten Sie von Beginn an in einem Betrieb. Am Ende des Studiums steht in den allermeisten Fällen damit auch die Übernahme direkt in den Job“, so Brackmann.
Direkt auf der Messe nutzten Vertreterinnen und Vertreter der umliegenden Unternehmen, Hochschulangehörige, sowie Schulleitungen die Möglichkeit, sich im Rahmen eines „Round-Table“ Gespräches mit Norbert Morkes, dem Bürgermeister der Stadt Gütersloh, auszutauschen. „Berufswahl und Recruiting haben eine ganz andere Dimension angenommen“, so die Stimmen aus zwei großen Unternehmen des Kreises. „Die Schulabgänger müssen anders als früher an die Hand genommen werden. Sie haben die Qual der Wahl und ihre Vorstellungen sowie ihre Selbsteinschätzung sind immer häufiger realitätsfern. Auf der anderen Seite liegen ihnen Ausbildungsverträge gleich mehrerer Unternehmen vor“, berichtet das Berufskolleg. Marian Brackmann macht auf die Vielseitigkeit der naturwissenschaftlichen Studiengänge sowie die Orientierungsangebote aufmerksam. Dies sei so entscheidend, da Schülerinnen und Schüler heute zwischen 20.000 Studiengängen allein in Deutschland wählen könnten. „Wir sind uns einig, dass Angebote wie die vocatium dringend benötigt werden. Ich bin von diesem Messekonzept im Herzen Güterlsohs überzeugt. Aus diesem Grund habe ich die Schirmherrschaft sehr gern übernommen“, schließt Morkes und hofft auf eine Weiterführung des Austausches im kommenden Jahr. (th)