Problemstellung: Blockchain und Krypto in der Lehre
Trotz wachsender Bedeutung der Blockchain-Technologie ist das Wissen über die Technologie und deren vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten bisher in den Curricular der Hochschulstudiengänge weitgehend unterrepräsentiert. Dies mag daran liegen, dass die Blockchain-Technologie für Dozenten kein einfach zu vermittelnder Lehrinhalt ist. Verlangt sie doch als Querschnittstechnologie von den Lehrenden ein fundiertes interdisziplinäres Wissen in Datenbankanwendungen, Kryptographie, Prozessorganisation und über deren vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten in der Ökonomie. daher bleibt für Studierenden die Blockchain-, Token- und Kryptowelt meist sehr abstrakt, ohne persönlichen Zugang und die Möglichkeit des Sammelns von eigenen Erfahrungen. Studierenden und Lehrenden fehlt ein konkretes Anwendungsbeispiel für die Nutzung von Token auf der Blockchain. Dies soll sich mit der Entwicklung eines blockchain-basierten Spiels für Studierende der HSBI ändern
Idee: NFTs und Blockchain als Spiel für HSBI-Studierende
Die Idee ist es, ein nicht-kommerzielles Spiel für HSBI-Studierende zu kreieren, welches allein über den „Spaßfaktor“ die Studierenden
für außercurriculare Leistungen und Engagement an der Hochschule mit dem Sammeln von digitalen Bildern (Non-Fungible-Token „NFTs“) belohnt,
über Spaß und Freude am Sammeln und Tauschen von NFTs zur sozialen Interaktion (sowohl digital als auch face-to-face) in der Peergruppe über Tauschbörsen etc. motiviert
Abb. 1: Über Spiel und Spaß Krypto Lernen, Lehren und Erfahren
spielerisch an das Thema „Blockchain, Tokenisierung und NFTs“ heranführt und erste praktische Erfahrungen mit neuen Technologien vermittelt
fachbereichsübergreifend Lehrenden als interdisziplinäre Fallstudie und Anschauungsobjekt in der Lehre dient
den spielerischen Einstieg und den Aufbau in ein blockchain-basiertes Peer-to-Peer Interaktionsnetzwerk der Hochschule Bielefeld ermöglicht
und in der Außendarstellung die Reputation als innovative Hochschule stärkt.
NFT-Spiel kurz skizziert
HSBI-Studierende erhalten als Belohnung für außercurriculares Engagement oder besondere Leistungen an der Hochschule ein einzigartiges digitales Bild (NFTs). Die Bilder sind witzig designt, werden von den Studierenden selbst erstellt und enthalten einen Bezug zur Hochschule. Je nach Gestaltung der Spielregeln erhalten die digitalen Bilder eine Wertigkeit, so dass ein Anreiz zum Sammeln und zum Tauschen entsteht. Vorstellbar wäre auch der Vergabe von einfachen Preisen (HSBI Tassen, Taschen, T-Shirts oder Kaffeegutschein etc.) bei Erreichen einer bestimmten Anzahl von NFTs.
Abb. 2: Grobe Skizze NFT-Spiel
Was man als außercurriculares Engagement oder besondere Leistung von Studierenden mit digitalen Bildern verschiedener Wertigkeit belohnen möchte, bleibt den studentischen Spielgestaltern überlassen. Hier ist alles Mögliche denkbar, solange es einen Bezug zur Hochschule und zum Campusleben hat.
Mit der Gestaltung der digitalen Bilder lassen sich auch Messages transportieren. Möchte man beispielsweise die Studierenden darin bestärken, für ihren Kaffee, statt Einwegbecher besser Tassen zu nutzen, so könnten die Bildinhalte entsprechend designt werden.
Entwicklung und Governance des NFT-Spiels
Das ganze Projekt „NFT-Spiel der HSBI“ soll Teil des Lernens/Lehrens von Studierenden und Dozenten werden. So wie die Blockchain als Querschittstechnologie per se interdisziplinär ist, so erfordert auch die Entwicklung und die Governance des NFT-Spiels sehr verschiedene Qualifikationsprofile des Entwicklerteams. Im Idealfall lässt sich ein interdisziplinärer Arbeitskreis aus blockchain-begeisterten Studierenden und Lehrenden aller Fachbereich gründen, der das NFTs-Spiel entwickelt, testet und in der Hochschule vermarktet.
Abb. 3: Entwicklung und Governance des NFT-Spiels
Ein kurzer Blick auf die vier Blöcke der Aufgaben und Inhalte verdeutlicht die interdisziplinären Anforderungen, Qualifikationen und den hohen Grad an Kooperation, die ein solches Projekt an die Spielentwickler stellt. Es geht hier unter anderem um digitales Design witziger Bilder, die eine Identität der Besitzer mit der Hochschule generieren und zugleich einen Anreiz zum hochschulinternen Engagement darstellen. NFTs sind zudem der Nachweis des Eigentums an digitaler Kunst. Das Generieren von NFTs auf der Blockchain mittels Smart Contracts sowie das Erstellen einer web-basierten digitalen Tauschbörse verlangt fundierte IT-Kenntnisse. Spielregeln aufstellen bedeutet, Anreizstrukturen für die Nutzung des Spiels zu schaffen. Hier lassen sich Elemente der „Gamification“ real testen.
Das Spiel soll von den Studierenden stets selbst weiterentwickelt werden und die Spieler sollen demokratisch über die Weiterentwicklung entscheiden. Damit dies niederschwellig und ohne großen Aufwand funktioniert, müssen Entscheidungsprozesse weitgehend über Smart Contracts im Rahmen eine DAO automatisiert werden. Die Entwicklung einer DAO mit der Vielzahl von partizipativen Rechten der Spieler und automatisierten Entscheidungsstrukturen wird das „Meisterstück“ dieses sehr innovativen Projektes werden.
Technologiepartner: Entwickler-Team der Q-Blockchain
Bei der Entwicklung des NFTs Spiels unterstützt uns das Entwicklerteam der Q-Bockchain (https://q.org). Q ist eine neue Blockchain am Markt, deren Alleinstellungsmerkmal in der dezentralen Governance-Struktur liegt. Im Rahmen von Blockchain-Forschungsprojekten (Erasmus Plus Projekte) des Fachbereichs Wirtschaft ist eine persönliche Verbindung zu dem Entwicklerteam von Q entstanden. Q-Projektmanager Daniel Zimmermann hat an der FH Wirtschaftsinformatik studiert und ist als Alumni der Hochschule sehr verbunden. Im Juni wird Daniel mit einem Kollegen einen Workshop zum Generieren von NFTs auf der Q-Blockchain anbieten – siehe Flyer im Anhang.
Vision Peer-to-Peer Interaktionsplattform der Hochschule
Aus dem simplen NFT-Spiel für HSBI Studierende könnte zukünftig eine blockchainbasierte Peer-to-Peer Interaktionsplattform werden. Anstatt lediglich NFT Bilder via Blockchain zu tauschen, könnten auch Informationen über Mitfahrgelegenheit, Praktikumsplätze, Wohnmöglichkeiten, Vorlesungsunterlagen, alte Klausuren etc. im HSBI-Studierenden-Netzwerk getauscht werden. Mit der Nutzung des Studierendenausweises als digitale ID wäre es gar möglich, bisher zentral organisierte Verwaltungsprozesse der Hochschule via Blockchain zu dezentralisieren. Gerade im Hinblick auf die Dokumentation, Zertifizierung und den Austausch von Prüfungsleistungen könnte die Blockchain als dezentral organisierte Datenbankanwendung Vorteile bieten. Aber Schritt für Schritt, erst das NFT-Spiel, dann die HSBI P2P-Plattform.