Onlineausstellung mit einer Auswahl praktischer Arbeiten von Studierenden aus den Kursen von Prof. Susanne Ring
Letzte Ausstellungserweiterung: 20. Oktober 2021
Aus gegebenem Anlass findet die Ausstellung der studentischen Arbeitsergebnisse des Bereiches Kunst und Ästhetik online statt.
Ich bedanke mich an dieser Stelle bei den Studierenden für die Teilnahme und die Bereitschaft zur selbstständigen Dokumentation ihrer Arbeiten, Frau Hoffmann für ihre Unterstützung in der Kommunikation und Koordination mit den Studierenden und ganz besonders Herrn Erzberger für die digitale Bearbeitung.
Die individuellen Möglichkeiten der Arbeitsbedingungen waren in diesem Semester höchst unterschiedlich. Manche Studierenden konnten auf familiäre Ressourcen wie z. B. Werkstätten handwerklich kompetenter Großväter oder Mütter zurückgreifen, andere wiederum mussten sich mit dem begnügen was zu Hause während des Lockdown zu Verfügung stand: Rotwein, Klopapierrollen, Lippenstift & Co.
Dieses Spektrum ist erwähnenswert weil üblicherweise in der Werkstatt der Hochschule gearbeitet wird, einem Ort an dem es an nichts mangelt und alle Studierenden mit sog. professionellen Materialien versorgt werden, sich damit aber auch der Druck der Vergleichbarkeit erhöht. Die besonderen Umstände unter denen das vergangene Semester stattfand führten zu neuen Ansätzen und Lösungsmöglichkeiten und möglicherweise auch zu einer gewissen Entlastung oder auch Entängstigung, weil Vergleichbarkeit nur bedingt angewendet werden konnte. Interessant waren die besonderen Bedingungen auch, weil sich darin für alle die sich für einen künstlerischen Schwerpunkt innerhalb ihrer zukünftigen Praxis interessieren, die Bandbreite zu erwartender Möglichkeiten im Bereich der sozialen Tätigkeitsfelder abbildet- tendenziell also ein provisorisches aber dafür spannendes und herausforderndes künstlerisches Arbeiten. Schwerpunkt der künstlerisch-theoretischen Lehre ist die Befähigung von Studentinnen und Studenten zum experimentellen, prozessorientierten und souveränen Umgang in der Erforschung von Medien und Materialien. Ziel ist es die Studierenden im Hinblick auf ihre transformativen Möglichkeiten der Anwendung künstlerischer Methoden für die spezifischen Erfordernisse sozialer und pädagogischer Handlungsfelder zu sensibilisieren. Wählt man die Perspektive des unfreiwilligen, passageren Selbstversuchs waren die Erfahrungen dieses digitalen Semesters tatsächlich eine Bereicherung, die für meine Lehrgestaltung zukünftiger Semester folgenreich sein wird. Eine weitere Erfahrung ist, dass die reale Begegnung in der Lehre unersetzlich bleibt.
Susanne Ring