Interkulturelle Kompetenz zur Durchführung von Lean Management-Projekten im Bauwesen am Beispiel eines Einkaufszentrums in Moskau
Bachelorarbeit Monika Ehne / 05.2018 – Studiengang Projektmanagement Bau – HSBI/Campus Minden
Seit über 10 Jahren fokussiert sich die DS Consulting (Drees & Sommer) auf den Leistungsbereich Lean Management im Bauwesen. Die Methoden und Werkzeuge des sogenannten Lean Construction Management (LCM®) werden, mithilfe von ausgebildeten Lean-Experten am Standort Stuttgart, in den Bauprojekten in Deutschland erfolgreich umgesetzt. LCM® soll in den nächsten Jahren von den Lean-Experten verstärkt bei den Projekten auf internationaler Ebene angewendet werden. Doch bei den ersten Projekten im Ausland, schwerpunktmäßig in Russland, stellte die Implementierung von LCM® eine besondere Herausforderung
dar, da sich vor Ort bislang gewohnte Kulturstandards, Arbeitsweisen oder Kommunikationsweisen deutlich unterscheiden. Um diese Problematik zu umgehen und die besonderen kulturellen Herausforderungen zu meistern, benötigen die Experten ein Bewusstsein für kulturelle Unterschiede, und die Fähigkeit zur Kommunikation mit fremden Kulturkreisen.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, basierend auf der Analyse der kulturellen Einflussfaktoren, einen Leitfaden zu erarbeiten, um die Lean-Experten in internationalen Projekten für die kulturellen Herausforderungen zu sensibilisieren und ihnen erforderliche interkulturelle Kompetenzen zu vermitteln.
Die Bachelorarbeit gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil werden wesentliche Grundlagen, wie die historische Entwicklung und die unterschiedlichen Anwendungsfelder des Lean Managements sowie die Methoden und Werkzeuge des LCM® erläutert. Des Weiteren werden die für diese Arbeit relevanten begrifflichen und theoretischen Kulturzusammenhänge dargelegt.
Im zweiten Teil dieser Arbeit steht das Praxisprojekt, Metro Cash and Carry in Moskau (Russland), im Fokus. Für die Erstellung des Leitfadens werden die Vorgehensweise der Implementierung des Lean Site Managements im Projekt analysiert und anhand der gesammelten Erfahrungen die kulturellen Einflussfaktoren erläutert. Anschließend werden die russische und deutsche Kultur anhand der Kulturdimensionen des Kulturwissenschaftlers Geert Hofstede verglichen.
Der dritte Teil beinhaltet Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen. Ausgehend von den gewonnenen Erkenntnissen wird ein Leitfaden zur Förderung der interkulturellen Kompetenz der Lean-Experten erstellt. Der Leitfaden soll zur kulturellen Grundorientierung dienen und mögliche auftretende Probleme im Vorfeld verhindern.
In Zukunft wird die Bedeutung interkultureller Kompetenzen weiter zunehmen; daher empfiehlt es sich, den Leitfaden als Basis zu sehen und im Zuge von neuen Projekterfahrungen weiter zu entwickeln.
Kontakt: monika-ehne@hotmail.de
Erstprüfer: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schramm
Zweitprüfer: Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Petzold (DS Consulting GmbH)