Denkmal als Erinnerungsort und Touristenattraktion – Nutzerorientierte Gebäudebewertung am Beispiel des Kaiser-Wilhelm-Denkmals, Porta Westfalica

Bachelorarbeit Joshua Topping / 06.2019 – Projektmanagement Bau – HSBI/Campus Minden

Denkmäler fungieren zunehmend nicht nur als Orte der Erinnerung, sondern gewinnen auch im Bereich der Freizeitgestaltung an Bedeutung. Eigentümer und Betreiber versuchen mit einem ansprechenden Konzept möglichst viele Personen anzulocken. Auch wenn aufgrund des Denkmalschutzes am Denkmal selbst oft keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden können, so ist es immer wieder möglich, die Umgebung entsprechend der aktuellen Anforderungen anzupassen. Genau dies ist am Kaiser-Wilhelm Denkmal in Porta Westfalica geschehen: Nach mehrjähriger Planungs- und Bauzeit wurde 2018 das eigentliche Denkmal u. a. um einen Gastronomiebereich und ein modernes Besucherzentrum ergänzt.

Die vorliegende Ausarbeitung unterzieht ausgewählte Bestandteile der Sanierungsmaßnahmen am Kaiser-Wilhelm-Denkmal einer nutzerorientierten Gebäudebewertung in Form einer Post-Occupancy Evaluation. Ziel ist es dabei, erste Stärken und Schwächen der Sanierungsmaßnahmen zu erkennen.

Daher werden in der vorliegenden Arbeit zunächst in einem Theorieteil wesentliche Begriffe wie Denkmal, Denkmalschutz und Denkmalpflege erläutert. Darüber hinaus werden konkrete denkmalpflegerische Konzepte vorgestellt, ebenso die heutigen Anforderungen der Besucher an derartige Erinnerungs- und Freizeitorte. Zusätzlich werden die Parameter zur Entstehung von Nutzerzufriedenheit beschrieben.

Die Post-Occupancy Evaluation als konkrete Methode wird in einem weiteren Teil dargestellt, ebenso wie die zugehörigen Varianten: Es kann grundsätzlich zwischen einer indikativen, einer investigativen und einer diagnostischen POE unterschieden werden. Außerdem befasst sich die Arbeit in diesem Teil noch mit der Vorgehensweise und den Phasen der Methode.

Im Praxisteil liegt dann das Hauptaugenmerk auf dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal und der Durchführung und Auswertung einer indikativen Post-Occupancy Evaluation. Mit Hilfe eines selbst konzipierten Fragebogens werden die Nutzer in Einzelbefragungen bzw. Gruppeninterviews vor Ort aufgefordert, die spezifischen Fragen anhand des Schulnotensystems zu bewerten.

Es lässt sich festhalten, dass sowohl das Besucherzentrum als auch die Außenanlage positiv wahrgenommen werden. Allerdings ist auch erkennbar, dass kurz- bis mittelfristig kleinere Verbesserungsmaßnahmen erforderlich sind, z. B. im Hinblick auf Sitzbereiche innen und außen sowie einem Spielbereich für Kinder im Außenbereich.

Kontakt: Topping.Joshua.1@gmail.com

Erstprüfer: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schramm
Zweitprüferin: Prof. Dipl.-Ing. Bettina Mons