Wie verändert Corona unseren Energieverbrauch?

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Die Corona-Pandemie hat einen enormen Einfluss auf unser Leben genommen, so hat sich der gewohnte Tagesablauf durch Home-Office und Homeschooling im vergangenen Jahr stark verändert. Doch wie schlägt sich diese Veränderung auf unseren Energieverbrauch aus? Genau das wurde in der Arbeitsgruppe Netze und Energiesysteme AGNES des Instituts für Technische Energie-Systeme ITES mit dieser Projektarbeit untersucht.

In einem Niederspannungsnetz wurde an einem Haushalt ermittelt, welche Auswirkungen das veränderte Lebensverhalten in diesen Zeiten auf die Leistungen und den Energieverbrauch hat. Dabei ist eine vierköpfige Familie mit einem berufstätigen und einem nichtberufstätigen Elternteil und zwei schulpflichtigen Kindern angenommen worden. Um die veränderten Strukturen auf den Energieverbrauch übertragen zu können sind mithilfe eines Lastprofilgenerators sowohl für den Referenzfall sowie speziell für die Corona-Pandemie Lastkurven für den elektrischen Verbrauch erstellt worden. Der Generator nutzt dabei als Basis vordefinierte Aktivitäten der Personen in einem Haushalt. Home-Office und Homeschooling, die während der Pandemie stark an Bedeutung gewonnen haben, beeinflussen den Energieverbrauch der Haushalte.

Das Resultat der Projektarbeit: durch die Zunahme an Aktivitäten, die zu Hause ausgeübt werden, sind der Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten bei den Haushalten leicht angestiegen. Dabei fallen die Lastspitzen zwar tendenziell unter der Woche bei der Betrachtung mit der Pandemie geringer aus als zu den Zeiten ohne Corona, am Wochenende hingegen kommt es zu einer Erhöhung im Vergleich. Dadurch steigt der Energieverbrauch bezogen auf eine Woche in Summe an. Außerdem wird die Last zeitlich verschoben. Treten die Lastspitzen ohne Corona unter der Woche noch überwiegend in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden auf, so liegt die Lastspitze mit Corona-Pandemie meist im Mittag. Aufbauend auf diesen Ergebnissen können in weiteren Arbeiten Netzsimulationen durchgeführt werden, mit denen durch die neuen Lastverläufe z.B. neue Möglichkeiten erforscht werden können erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge besser in das elektrische Netz zu integrieren. Die Verschiebung der elektrischen Last wäre für die Energiewende tatsächlich förderlich. Der Grund dafür ist, dass Lastspitzen mittags besser durch erneuerbare Energien wie PV-Anlagen gedeckt werden können, woraus ein stetiger geringerer Energieverbrauch resultiert, der das Netz weniger belastet als ein kurzfristiger aber hoher Energieverbrauch über einen Zeitraum.