Modellbasierte Entwicklung paralleler wissenschaftlicher Software

Im Projekt "Paladin - Realisierung einer Entwicklungsumgebung zur modellbasierten Entwicklung paralleler Applikationen auf der Basis von UML und MPI mit automatischer Code-Generierung soll ein alternativer Weg zur manuellen Entwicklung paralleler Software untersucht werden. Hierzu soll eine Entwicklungsumgebung geschaffen werden mit deren Hilfe modellbasiert parallele Programme entwickelt werden können, ohne dass der Entwickler die Kommunikationsinfrastruktur explizit programmieren muss. Der wichtigste Vorteil einer modellbasierten Entwicklung liegt in der Reduktion der Komplexität der Entwicklungsaufgabe. Mit Hilfe eines Modells lässt sich die Entwicklungsaufgabe aus unterschiedlichen Perspektiven und auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen, meistens in Form von Diagrammen, bearbeiten.

Diese Ansichten repräsentieren jeweils nur einen Ausschnitt aus dem Gesamt-Modell, also z.B. nur die statische oder Laufzeit-Ansicht, so dass ein Entwickler nicht mit Informationen überfrachtet wird, sondern sich auf einen Aspekt der Entwicklungsaufgabe konzentrieren kann. Die Beschreibung des Modells erfolgt über eine Modellierungssprache. Hier hat sich in den letzten Jahren die Unified Modeling Language (UML) als Welt-Standard durchgesetzt [1]. Bei der Konzeption und Realisierung des Projekts wird besonders Wert auf die Verwendung von Standards gelegt, d.h. es sollen ausschließlich Standardservices und -protokolle sowie Schnittstellen, die standardisiert, offen und allgemein nutzbar sind, verwendet werden.

 

[1] C. Schröder, "Modellbasierte Entwicklung paralleler Applikationen mit UML und MPI", Telelogic User Conference "Innovation 2008", Bad Gögging (2008)