Das Ausrufen der sogenannten „Bildungskatastrophe“ durch Georg Picht im Jahr 1964 hat nach Ansicht mancher Bildungspolitiker den Wechsel hin zum Typ Fachhochschule beschleunigt: Die in den höheren Fachschulen ausgebildeten Betriebswirte und Sozialarbeiter „konnten mit den wachsenden Anforderungen an eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung nicht mehr Schritt halten und ihr halbakademischer Status entsprach nicht mehr der Forderung der Bildungsplaner nach einer drastischen Erhöhung des Akademikeranteils in der nachwachwenden Bevölkerung“ (Joachim Metzner: Die Gründerzeit ist schon Geschichte, in: Christian Bode, Werner Becker, Claudius Habbich, Rainer Klofat (Hg.): Fachhochschulen in Deutschland, München 1997. S. 14).
Die Fachhochschulen entstanden aus Vorgängereinrichtungen, wie beispielsweise Staatliche Ingenieurschulen und Höhere Fachschulen. Ende der 1960er Jahre herrschte dringender Bedarf an qualifizierten und praxisnah ausgebildeten Fachkräften. Der technologische Wandel führte zu deutlich höheren Anforderungen im Beruf. Die in NRW 1971 gegründeten Fachhochschulen schufen für eine breite Bevölkerungsschicht erstmals den Zugang zu einer akademischen Ausbildung.