29.11.2007

28. Bielefelder Fotosymposium 2007

Megapixel. Die Mobilisierung der Bilder.

09. November 2007
Fachbereich Gestaltung
Hochschule Bielefeld


Das digitale Bild hat alle Bereiche der Kommunikation erfasst, insbesondere jene der fotografischen: Zum einen aufgrund der durch "Megapixel" möglichen hohen Auflösung der apparativ erfassbaren, visuellen Daten und einer damit verbundenen Detailschärfe in der Wiedergabe, zum anderen durch die Geschwindigkeit der Bild-Herstellung und -Übertragung im Sekundentakt. Ferner ist es die durch das Internet mögliche ortsungebundene Präsenz, die zu einer neuen Verfügbarkeit über fotografische und andere Bilder geführt hat - unendlich kopierbar, verknüpft mit einer interaktiv anmutenden Teilhabe an auf Computerbildschirmen wahrnehmbaren Vorgängen. Webcams und Blogging schaffen ein Paralleluniversum, in dem sich der Wunsch nach Bildern jeglicher Art wie in einem Schlaraffenland zu erfüllen scheint. Negative Erfüllung einer Utopie, Ausverkauf einer mit Bildern und Daten - auch der intimsten - geschlagenen Welt? Oder Eintritt in eine neue Stufe der menschlichen Kommunikation?

Auf dem 28. Symposium des Forschungsschwerpunktes Fotografie und Medien der Fachhochschule Bielefeld wollen wir der Frage nachgehen, welcher Stellenwert der Fotoästhetik und Fotoverwertung in einer Welt der Handykameras und Pixelverschiebungen, der allgegenwärtigen und zugleich mobilisierten Bilder zukommt: Sind kulturell reflexiv gesteuerte, zum komplexen Bild führende ästhetische Strategien in einer Zeit der schnellen Bild-Lösungen und Sofort-Antworten noch produktiv? Oder bedarf es gerade in der Zeit der schnellen Bilder eines Nachdenkens über Mobilitätskonzepte, um die Mobilisierung der Bilder konstruktiv zu nutzen, zur Konstituierung eines auch mit Fotos kommunizierenden Individuums, einschließlich dialogisch vermittelter Geltungsansprüche und Anerkennungsbeziehungen in interkulturellen, vernetzten Prozessen?

Das Symposium ist Teil der Ausstellung:
Werkkunst. Kunst und Gestaltung in Bielefeld 1907-2007.
(14. Oktober 2007 - 10. Februar 2008)

Martin Roman Deppner