Von Bukarest nach Bielefeld: Ausstellung „Going On“ zeigt rumänische Fotografien

Bielefeld (hsbi). In regelmäßigen Abständen unternehmen Fotografie-Studierende der Hochschule Bielefeld (HSBI) unter der Leitung von Prof. Roman Bezjak, Professor für Fotografie, Exkursionen ins Ausland. Im Sommersemester 2023 reisten sie nach Bukarest, Rumänien. Auf der 10-tägigen Exkursion entstanden Fotoserien zu vielfältigen Aspekten der rumänischen Hauptstadt, die in der Ausstellung „East, West, Bucharest“ von November 2023 bis Januar 2024 am Fachbereich Gestaltung präsentiert wurden.

Im Dialog mit dem rumänischen Fotografen Dani Gherca, Mitbegründer der Produzentengalerie SwitchLab, und Michele Bressan, Professor für Fotografie an der Nationalen Universität der Künste Bukarest, entstand im Nachhinein die Idee eines Austausches, der nun mit Ausstellung „Going on“ fortgesetzt wird:

In der Gruppenausstellung zeigen zehn Absolvent:innen der Nationalen Universität der Künste Bukarest am Fachbereich Gestaltung, Lampingstraße 3, ihre AbschlussarbeitenInteressierte können die Ausstellung noch bis zum 4. Juli von montags bis samstags, 8 bis 22 Uhr besuchen.

Der Titel „Going On“ erinnert an die fortlaufende Entwicklung der Studierenden zu Absolvent:innen und schließlich zu „Profis“ und beschreibt gleichzeitig die fortwährende Veränderung, der die Fotografie auch in Rumänien in einem beständigen Diskurs medialer Erweiterungen und globaler Trends unterliegt. „Dies ist der Moment, in dem wir erkennen, dass wir nicht mehr auf den Westen schauen, sondern Teil von ihm sind“, so Michele Bressan.

„Die von den zehn rumänischen Künstlerinnen und Künstlern gewählten Themen markieren eine neue Distanzierung. Sie fotografieren nicht mehr ‚Wohnblocks und Fabriken‘, oder verherrlichen die Ästhetik einer historischen Vergangenheit, von der sie nur gehört haben. Die heutigen Künstlerinnen und Künstler ziehen es vor, wie in einem postapokalyptischen Szenario zu forschen, wo neue Assoziationen entstehen oder längst vergessene Lösungen wieder aufgegriffen werden.“ Einen Beleg dafür liefert die Ausstellung „Going On“.

Im Folgenden ein Einblick in ausgewählte Arbeiten:

Eva Chapkin produziert einen introspektiven Strudel, in dem sie und ihr unmittelbarer intimer Raum (Haus/Zuhause) ein fotografisches Objekt bilden, das von mehreren anderen Bildern begleitet wird.

Alexandra Cojocaru lädt mit ihren Porträts durch eine selbstbewusste Herangehensweise dazu ein, die gesellschaftlichen Wahrnehmungsstandards neu zu bewerten.

Teodor Georgescu zeigt mit seiner Serie „Work from Home“ einen Ausschnitt des unveränderten Alltags trotz der Pandemie und erkundet eine warme, sichere Zone, in der sich die Dinge in einer quasi nostalgischen Dimension entfalten.

Răzvan Sumil entscheidet sich für die klassische Erkundung des Körpers durch ein Tandem von Bildern, die eine Hommage an John Coplans Aufnahmen darstellen und gleichzeitig zu einer klassischen Ode werden an die visuelle humanistische Erkundung: den Körper. (abo)