Innovative Mobilitätskonzepte für den ländlichen Raum
Auf dem Weg zu einem Regionale-Projekt 2022 ist die Zukunftsbahn OWL Ende 2018 einen wichtigen Schritt vorangekommen: Das Entscheidungsgremium für die Regionale 2022 hat der geplanten Modernisierung der TWE-Strecke zwischen Verl und Hövelhof mit automatisierten/autonom fahrenden Zügen den sogenannten C-Status verliehen. Damit wird der Idee „Future Rail OWL“ das Potenzial attestiert, ein Beitrag zum neuen UrbanLand Ostwestfalen-Lippe werden zu können.
Das Projekt plant den Aufbau eines Testfelds und Reallabors für den automatisierten/autonomen Schienenverkehr, in dem ein neuartiges und vernetztes Mobilitäts- und Verkehrskonzept für die 12,6 km lange Bahnstrecke zwischen Verl und Hövelhof entwickelt wird. „Vollautomatische U- und S-Bahnsysteme gibt es zwar bereits, diese existieren aber hauptsächlich in Großstädten, sodass die spezifischen Bedürfnisse des ländlichen Raums bei der Entwicklung unberücksichtigt bleiben. Gerade hier sind jedoch innovative Mobilitätskonzepte gefragt, um für die Bürgerinnen und Bürger attraktiv zu bleiben“, so Michael Esken, Bürgermeister der Stadt Verl. Langfristiges Ziel ist es, in OWL einen Leuchtturm für innovative Bahntechnik zu etablieren. Neben Ausbildung und Forschung sollen dadurch insbesondere auch die Unternehmen in der Region profitieren.
Geplant ist ein intelligentes Verkehrsangebot mit kleinen Fahrzeugeinheiten und einem bedarfsorientierten Fahrplan. Durch die konsequente Nutzung von lokal erzeugter regenerativer Energie soll außerdem ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Deshalb sind unter der Projektleitung von Prof. Rolf Naumann gleich mehrere Professoren aus der FH Bielefeld beteiligt. „Wir bringen gerne unsere Expertise in den Bereichen Schienen- und Fahrzeugtechnik, Energiemanagement und Künstlicher Intelligenz ein“, so Prof. Lothar Budde, Dekan des Fachbereichs „Ingenieurwissenschaften und Mathematik“ an der FH Bielefeld.
Nun unternimmt das Projektkonsortium, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der FH Bielefeld, der Gemeinde Hövelhof, des Kreises Gütersloh, des Verkehrsverbundes OWL, des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), Captrain Deutschland GmbH und der Stadt Verl, die nächsten Schritte in Richtung der zweiten Regionale-Qualifizierungsstufe (B-Status). So wird nun ermittelt, welcher Mobilitätsbedarf genau besteht und wie ein bedarfsgerechtes Konzept für den ländlich-städtischen Raum aussehen kann. Auch werden der technische Aufwand und die Rahmenbedingungen eines On-Demand-Verkehrs auf der Strecke in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachexperten erhoben.