Nachhaltigkeitszertifizierung auf der Baustelle - Optimierungsansätze aus Sicht eines Generalunternehmers
Bachelorarbeit Jens Tappen / 06.2017 – Studiengang Projektmanagement Bau – HSBI / FB 2
Nachhaltigkeit gewinnt weltweit immer mehr an Bedeutung. Neben nachhaltiger Entwicklung und nachhaltiger Politik spielt inzwischen auch die Nachhaltigkeit im Bauwesen eine wichtige Rolle. Mit der Einführung der Zertifizierungssysteme für nachhaltige Gebäude wie das der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) haben sich die Qualitätsansprüche von Bauherren und damit auch die Anforderungen an die Planung, den Bau und den Betrieb der zu zertifizierenden Bauwerke erhöht. So kann z. B. bereits in der Planungsphase durch eine gezielte Auswahl emissionsarmer Produkte die Grundlage für Innenräume mit einer guten Innenraumluftqualität geschaffen werden. Hierzu ist es erforderlich, bereits in der Bauphase die Verwendung der ausgewählten Bauprodukte und Baustoffe zu prüfen. Baustelle und Bauprozess müssen ebenfalls auf Nachhaltigkeit kontrolliert werden. Dabei zeigt sich, dass der Arbeits- und Zeitaufwand für den Generalunternehmer (GU) auf der Baustelle erheblich ist, um die für die Zertifizierung erforderlichen Nachweise zu erbringen.
Ziel dieser Arbeit ist es, mit Hilfe von Gewerke bezogenen Textbausteinen die Kommunikation zwischen GU und Nachunternehmer zu verbessern sowie den Arbeits- und Zeitaufwand für eine Nachhaltigkeitszertifizierung auf Seiten des GUs zu verringern.
Die Bachelorarbeit gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil werden wesentliche Zusammenhänge, zum Beispiel die Nachhaltigkeit im politischen und baukulturellen Sinne sowie das DGNB-Zertifizierungssystem im Allgemeinen erklärt. Des Weiteren werden die für diese Arbeit relevanten Kriterien ENV 1.2 Risiken für die lokale Umwelt, ENV 1.3 Umweltverträgliche Materialgewinnung und PRO 2.1 Baustelle/Bauprozess erläutert.
Im zweiten Teil dieser Arbeit wird die Firma Zechbau in ihrer Rolle als GU vorgestellt und das Praxisobjekt, der Neubau der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW in Köln, erläutert. Darüber hinaus werden die DGNB-Anforderungen und der Arbeits- und Zeitaufwand im Kontext der drei o. g. Bewertungskriterien beschrieben.
Im dritten Teil werden die Vorgehensweise, Handlungsvorschläge sowie die erstellten Textbausteine präsentiert. Im abschließenden Fazit wird ein Ausblick auf die Entwicklung der Nachhaltigkeit im Bauwesen gegeben.
Kontakt: jens.tappen@hotmail.de
Erstprüfer: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schramm
Zweitprüferin: Jutta Schmeka, Architektin, DGNB-Auditorin, Fa. Zechbau