Initiierung einer Bedarfsplanung am Beispiel des Seilbahnprojekts in Porta Westfalica
Bachelorarbeit Viktor Kammerer/08.2020 – Projektmanagement Bau – Hochschule Bielefeld/Campus Minden
Die Idee für die Porta-Seilbahn beschäftigt die Einheimischen bereits seit 2015. Dieses Projekt könnte u.a. dazu beitragen, die Verkehrsprobleme rund um das Kaiser-Wilhelm-Denkmal zu lösen und den Tourismus in der Region zu fördern. Die aktuell beabsichtigte Erstellung einer Machbarkeitsstudie soll die Umsetzung des Seilbahnprojektes deutlich voranbringen. Damit rückt zunächst die frühzeitige Vorbereitung des Projekts in Form einer sorgfältigen Bedarfsplanung in den Fokus der Betrachtung: Denn eine Projektentwicklung, die nicht auf einem belastbaren Bedarfsplan basiert, führt zu Fehlplanungen und riskiert im konkreten Beispiel das frühzeitige Aus für die Seilbahnvision.
Die Einführung in die wesentlichen theoretischen Zusammenhänge steht am Anfang der Bachelorarbeit. Zentrale Begriffe wie z. B. Gebäudelebenszyklus, Projektentwicklung, Bedarfsplanung, frühe Phasen und Schritte der Bedarfsplanung werden erläutert. Die Besonderheiten einzelner Seilbahnarten werden dargestellt. Darüber hinaus erfolgt eine Einführung in die Planungsgrundlagen von Seilbahnen im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Die Ausführungen zur Nachhaltigkeit von Seilbahnsystemen runden den ersten Teil der Arbeit ab.
Die Auseinandersetzung mit dem konkreten Praxisbeispiel Seilbahnprojekt in Porta Westfalica erfolgt im zweiten Teil. Es wird neben der Beschreibung der Ausgangslage, nach dem Umbau des Kaiser-Wilhelm-Denkmals, zur Projekthistorie und dem Status quo berichtet. Des Weiteren wird auf den Projektkontext, die Rahmenbedingungen, die identifizierten Beteiligten und die Visionen eingegangen. Die Ausführungen zu Projektzielen umfassen die Auswertungen aus den Experten-Interviews, die im Rahmen der Ausarbeitung online, telefonisch und teilweise persönlich durchgeführt wurden.
Basierend auf der Analyse des Praxisbeispiels wurden in Anlehnung an die DIN 18205:2016- 11 Bedarfsplanung im Bauwesen der Projektkontext geklärt, wesentliche Projektziele festgelegt und ausgewählte Empfehlungen zum weiteren Handeln formuliert.
Eine Bewertung der gewonnenen Erkenntnisse, die gleichzeitig exemplarische Handlungsempfehlungen für zukünftige Bauprojekte liefert, bildet den Schluss der Arbeit. Mit der Zusammenfassung endet die Bachelorarbeit.
Im Rahmen der Bearbeitung der Bachelorarbeit hat der Kontakt zu den Experten - die im Zusammenhang mit diesem Projekt stehen – gezeigt, dass offensichtlicher Diskussionsbedarf besteht. Diese Rückmeldungen geben einzelne Meinungen wieder. Konkrete und aktuelle Angaben und Unterlagen zum Seilbahnprojekt wurden aus datenschutz- und urheberrechtlichen Gründen nicht bereitgestellt. Verifizierte Aussagen zu den Problemen und dem Entwicklungsstand dieses Projekts sind daher nicht möglich. Die Auseinandersetzung mit diesem Projekt lässt jedoch erkennen, dass mehrere Interessensgruppen und einzelne Persönlichkeiten an der Seilbahnidee teilhaben möchten und ihr umfangreiches Wissen in einer moderierten Diskussion einbringen würden. Ein erfahrener Bedarfsplaner kann mit den Bedarfsträgern diesen Prozess durchlaufen, belastbare Anforderungen festlegen und damit die Bauaufgabe bestimmen.
Kontakt: minden@viktor-kammerer.de
Erstprüfer: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schramm
Zweitprüferin: Prof. Dipl.-Ing. Bettina Mons