Die Bedeutung der Bedarfsplanung für das Nachtragsmanagement

Diplomarbeit Christina Dohmann/ 08.2007 – Studiengang Projektmanagement Bau – HSBI/Fachbereich 6

Im Bauwesen werden viele Projekte mit erheblich höheren Kosten realisiert, als sie im Kostenrahmen ursprünglich veranschlagt wurden. Trotz beträchtlichem Aufwand im Kostenmanagement können Nachträge anscheinend nicht gänzlich vermieden werden. Die Ursachen für Nachträge sind sehr unterschiedlich; zusätzliche Wünsche des Bauherrn - und damit verbundene Änderungen - scheinen dabei eine besondere Rolle zu spielen. Es stellt sich die Frage, welche Bedeutung der Bedarfsplanung in diesem Kontext zukommt.

Ziel der Arbeit ist, anhand ausgewählter Praxisobjekte eine Empfehlung für eine Bedarfsplanung zu formulieren, die dazu beiträgt Nachträge durch zusätzliche Bauherrenwünsche zu vermeiden.

Im ersten Teil dieser Arbeit werden die theoretischen Grundlagen der Bedarfsplanung, des Kostenmanagements und Nachtragsmanagements aufbereitet. Es werden die zugrundeliegenden Konzepte und Zusammenhänge dargestellt. Dieser Teil der Arbeit dient als Einführung in das Thema und als Grundlage für die folgenden Teile der Arbeit.

Im zweiten Teil der Arbeit werden zwei ausgewählte Praxisbeispiele auf Basis der theoretischen Grundlagen analysiert. Das erste Projekt „Gymnasium Unterhaching – Neubau Mittagstisch“ wird in Hinblick auf das durchgeführte Kosten- und Nachtragsmanagement untersucht. Es werden die Ursachen für Kostenüberschreitungen im Allgemeinen und die Ursachen für Nachträge im Besonderen herausgearbeitet. Bei dem zweiten Projekt „Neubau Verwaltungsgebäude – Flughafengesellschaft Stuttgart“ wird die durchgeführte Bedarfsplanung näher betrachtet. Es werden die angewendeten Methoden und Instrumente dargestellt und der Regelablauf der Bedarfsplanung analysiert.

Im dritten Teil dieser Arbeit werden die Ergebnisse der Analysen aus dem zweiten Teil zusammengeführt und bewertet. Auf Basis der durchgeführten Bedarfsplanung bei dem Projekt „Neubau Verwaltungsgebäude – Flughafengesellschaft Stuttgart“ werden Verbesserungen empfohlen, beispielsweise die Einführung eines Detailworkshops unter Einbeziehung von Fachleuten. Für diese optimierte Bedarfsplanung, die dazu beiträgt, Nachträge durch zusätzliche Bauherrenwünsche zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, werden die Rahmenbedingungen, der Inhalt und der Ablauf festgelegt.

Am Ende der Arbeit bleibt festzuhalten: Ausgehend von der Tatsache, dass die Kostensicherheit bei Bauprojekten eine immer größere Rolle spielen wird, helfen Methoden wie die vorgestellte optimierte Bedarfsplanung, das Projektwissen bereits zu Anfang des Projekts so weit anzuheben, dass ein Entwurf entwickelt werden kann, der alle Wünsche und Anforderungen des Bauherrn und der Nutzer beinhaltet. Nur so können Nachträge vermieden und eine Kostensicherheit gewährleistet werden.

Kontakt: Christina@Dohmann-web.de