Thema: "Bodenaufbereitung und Recycling im Erdbau"
Das 7. Mindener Tiefbaugespräch fand am Dienstag, dem 29. November 2005 unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Georg Gülzow im Audi Max des in Minden ansässigen Fachbereichs Architektur und Bauingenieurwesen der Hochschule Bielefeld statt. Der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr.-Ing. Helmut Geistefeldt, konnte ca. 100 Teilnehmer begrüßen. In den drei Vorträgen wurde über Erfahrungen mit neuen Verfahren in der Bodenaufbereitung und dem Bodenrecycling sowie über gerätetechnische Entwicklungen zur Optimierung des Bauablaufes bei Erdarbeiten berichtet.
Einbau des selbstverdichtenden Bodenmörtels in der Leitungszone
Bodenmörtel, Herstellung und Einsatz Dipl.-Ing. Ute Büchner, FITR Weimar Bei der konventionellen Verlegung von Rohrleitungen ist die Beanspruchung der Rohre im wesentlichen durch die Verfüllung und Verdichtung des Bodens in der Leitungszone bedingt. Die Verdichtung des Bodens in der Leitungszone ist zudem schwierig. Eine unzureichende Bettung der Rohre ist häufig die Ursache für Beschädigungen an den Rohren. Der Bodenmörtel wird in fließfähiger Konsistenz selbstverdichtend eingebaut. Der anstehende Boden kann i.d.R. nach Aufbereitung für die Herstellung des Bodenmörtels verwendet werden. Die Festigkeit des Bodenmörtels wird durch eine spezielle Rezeptur auf qu < 0,3 N/mm² beschränkt. Der Bodenmörtel bleibt damit dauerhaft spatenlösbar.
Podium und Auditorium beim 7. Tiefbaugespräch
Wiederverwertung des Bodenaushubs aus dem Rohrleitungstiefbau Dipl.-Ing. Eckard Pischke, Bobatec, Bielefeld Auf dem Gelände der Fa. Bobatec werden Aushubböden aus dem Großraum Bielefeld gesammelt und für den Wiedereinbau gemischt und aufbereitet. Entsprechend der regionalen Geologie werden sowohl Sandböden wie auch tonige Schluffböden angeliefert. Der aufbereitete Boden weist eine relativ einheitliche Körnung 0/2 mm auf. Der Feinkornanteil liegt bei ca. 15% und der Wassergehalt etwa zwischen 15% und 20%. Der aufbereitete Boden kann optimal verdichtet werden. Er ist allerdings beim Transport und bei der Lagerung vor Vernässung zu schützen. In Kürze soll eine Kornmischung mit weniger Aufbereitungsaufwand für die Verwendung als Bodenmörtel angeboten werden.
Verwendung verschiedener Werkzeuge mit Hydraulik-Schnellkupplung
Automatisierung im Tiefbau Dipl.-Ing. Wolfgang Reinhardt, Ideachip GmbH, Enger Hydraulische Schnellkupplungen ermöglichen ein einfaches und schnelles Wechseln der Werkzeuge an Hydraulikbaggern. So können außer den Lösewerkzeugen und Schaufeln auch Schaufelseparatoren und Verdichtungsplatten von einem Bagger eingesetzt werden. Damit wird eine deutlich gesteigerte Auslastung der Bagger erreicht. Moderne Elektronik erlaubt eine exakte Steuerung und Dokumentation der Arbeiten, z.B. beim Verlegen und Zusammenstecken von Rohrsegmenten. Mit einer neuartigen Fräse kann Kalk zur Bodenstabilisierung nicht nur oberflächig, sondern über Dezimeter bis Meter in den anstehenden Boden eingemischt werden.