Qualitätskonzepte von Familienhebammen (QFamHeb)
Familienhebammen, subjektive Qualitätskonzepte, qualitative Forschungsstrategien
Fachhochschule Bielefeld
Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit
Interaktion 1
33619 Bielefeld
Projektleitung
Prof. Dr. Katja Makowsky
Fachbereich Wirtschft und Gesundheit
+49521-1067419, katja.makowsky@fh-bielefeld.de
Laufzeit
01.09.2014 - 31.12.2015
Projektbeteiligung
Sigrid Hus-Halstenberg, Deutscher Kinderschutzbund Orts- und Kreisverband Osnabrück
Arne Holthuis, Pflegedirektor am Klinikum Bielefeld
Prof. Dr. Claudia Hellmers, Hochschule Osnabrück
Prof. Dr. Beate Schücking, Universität Leipzig
Projektförderung
Hochschulinterne Forschungsförderung
Kurzbeschreibung
Was ist Familienhebammen in ihrer Arbeit mit psychosozial belasteten Familien wichtig? Dieser Frage soll im Rahmen des hier beantragten Vorhabens mit dem Ziel nachgegangen werden, aus der Perspektive exemplarisch ausgewählter Familienhebammen deren subjektive Vorstellungen von guter Familienhebammenbetreuung zu erfassen. Hintergrund dieser Vorgehensweise ist der im Bereich der Gesundheitsversorgung bestätigte Befund, dass individuelle Qualitätskonzepte der professionellen Akteure maßgeblich deren Handeln, und damit den Betreuungsprozess prägen. Durch den Einsatz von Familienhebammen kann im Rahmen der Schwangerschaft und der frühen Kindheit nachweislich positiv auf die Gesundheit und Entwicklung des Kindes Einfluss genommen werden. Es handelt sich um ein präventives Angebot, durch das Familien, die sich in einer psychosozial belastenden Lebenslage befinden, beim Übergang in die Elternschaft niedrigschwellige Unterstützung angeboten wird.
Zentrale Fragestellungen des Projektes beziehen sich auf Qualitätskonzepte von Familienhebammen. So wird erfasst, welche Strukturen, Prozesse und Ergebnisse aus der Perspektive von Familienhebammen nützlich und erforderlich sind, um gute Qualität leisten zu können. Um subjektive Erfahrungen aus der Perspektive ausgewählter Familienhebammen erfassen zu können, kommen zunächst N=15 episodische, leitfadengestützte Interviews in der Anwendungsform von Expertinneninterviews in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zum Einsatz. Dabei wird nicht angestrebt, repräsentative Ergebnisse zu ausgewählten Aspekten des untersuchten Gegenstandsbereichs zu erhalten, sondern vielmehr, Aufschluss über bislang wenig bekannte Details der Arbeit von Familienhebammen - nämlich deren subjektive und den Betreuungsprozess prägende Vorstellungen von Qualität in zwei exemplarisch ausgewählten Regionen - geben zu können. Die Auswertung der transkribierten Interviews erfolgt sowohl fallbezogen als auch fallübergreifend und orientiert sich an den Empfehlungen von Witzel (2000) und Kelle & Kluge (2010). Der Forschungsprozess wird entlang eines zirkulären Forschungsverständnisses gestaltet und beinhaltet die Vorgehensweisen des theoretischen Samplings sowie des prozessesshaften Verlaufs und Wechsels zwischen Datenerhebung und -analyse mit Bezug zu bereits vorliegenden Befunden.