Modezeitschriften, Klassizismus, Bürgertum, Schönheitsideale, Natürlichkeit, Englische Mode, Französische Mode, ästhetische Theorie, Geschmack, ästhetisches Urteil, Kommunikation, Gesellschaft um 1800
Fachhochschule Bielefeld
Fachbereich Gestaltung
Lampingstr. 3
33615 Bielefeld
Projektleitung
Universität Bielefeld, Institut für Historische Bildwissenschaften (Prof. Dr. Johannes Grave),
Kunstsammlung Rudolf-August-Oetker GmbH (Dr. Monika Bachtler),
Museum Huelsmann (Dr.Hildegard Wiewelhove)
Laufzeit
WS 2014
Kurzbeschreibung
Unter dem Titel Das Jahrhundert des Geschmacks. Kunst im Zeitalter der Aufklärung richteten die Kunstsammlung Rudolf-August-Oetker GmbH und die Universität Bielefeld am 28. November 2014 ein Symposium aus, das im Historischen Saal der VHS Bielefeld stattfand.
Das Symposium erforschte Aspekte der Entwicklung des Geschmacks-Begriffs im 18. Jahrhundert.
Ein wichtiges Feld der Alltagskultur, in dem Beurteilungskompetenzen entwickelt werden konnten und sollten, war (neben der bildenden Kunst als Sphäre der "Hochkultur") die Mode. Die "Sozialisationsfunktion" der Fähigkeit, ästhetische Urteile empfinden und in der Kommunikation abgeben zu können, gehörte zu den wesentlichen Merkmalen einer sich am Ende des 18. Jahrhunderts etablierenden bürgerlichen Kultur. Noch zu Beginn des Jahres 2014 bestätigte ein Radiofeature von Georg Seeßlen und Markus Metz auf Bayern 2, daß der "Geschmack eng verbunden sei mit jenen Prozessen der Subjektivierung und der Individualisierung, die neuzeitliche oder moderne Gesellschaften ausmachen".
Medien wie z.B. Journale und Zeitschriften schulen die Geschmackskompetenz einer immer größeren Leserschaft aus Frauen und Männern des Bürgertums, heben das ästhetische Urteil von der persönlichen Bevorzugung auf die Ebene des Moralischen, Sittlichen, ökonomisch Sinnvollen und schließlich nationale Identität stiftenden. Überdies stellten Zeitschriften wie das Journal des Luxus und der Moden den Kleiderkonsum in einen Kontext einer ästhetischen Veredelung des menschlichen Daseins, wozu u.a. auch Wohnumgebungen, Verfeinerungen des Verhaltens im Umgang mit MitbürgerInnen, und - nicht zuletzt - die Ausprägung von Geschlechterstereotypen gehören, die noch das gesamte 19. Und frühe 20. Jahrhundert bestimmen sollten.