MoWiS - Migration und organisationaler Wandel in Sportvereinen: Analyse, Entwicklung, Implementation und Evaluation von Programmen der interkulturellen Öffnung
Projektbeteiligung Universität Stuttgart, Institut für Sportwissenschaft Universität Bielefeld, Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft, Abteilung für Sportwissenschaft Württembergischer Landessportbund Landessportbund Nordrhein-Westfalen
Laufzeit 01.11.2017 – 28.02.2021
Projektförderung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt nimmt die Unterrepräsentanz und die unterschiedliche Verteilung von Migrantinnen und Migranten auf die Sportvereine in Deutschland zum Ausgangspunkt seiner Überlegungen und fragt auf analytischer Ebene – erstens – nach den organisationsspezifischen Gründen dieser Unterschiede: Weshalb zeigt sich ein großer Teil der Vereine gegenüber der Bevölkerungsgruppe der Migrantinnen und Migranten verschlossen und weshalb gelingt es manchen Vereinen, Personen mit Migrationshintergrund als Mitglieder zu gewinnen und zu einem nachhaltigen Sportengagement zu führen? Welche strukturellen Besonderheiten kennzeichnen Sportvereine mit hohem Migrantenanteil? Wie wurde der Prozess der interkulturellen Öffnung eingeleitet und wie entwickelte sich dieser durch die Aufnahme und Teilhabe von Migrantinnen und Migranten weiter? Im Hinblick auf die Erforschung organisationaler Wandlungsprozesse von Sportvereinen ist zudem zu fragen, welchen Einfluss (sport-)politische Programme, wie etwa das Programm „Integration durch Sport“ des Deutschen Olympischen Sportbundes, haben.
Zweitens sollen mögliche Integrationseffekte, die durch strukturelle Veränderungen im Verein bewirkt werden, untersucht werden. Dabei ist z.B. zu fragen, ob und inwieweit eine Integration in den Sport, d.h. in soziale Netzwerke des Sportvereins, erfolgt und ob und inwieweit eine Integration durch Sport in die Gesellschaft stattfindet. Dies heißt zu untersuchen, ob mit der Mitgliedschaft im Verein positive Auswirkungen auf den Erwerb der deutschen Sprache, auf Bildungsprozesse, gesundheitliches Verhalten, auf die Integration in den Arbeitsmarkt und in verbands- und kommunalpolitische Prozesse einhergehen und ob eine stärkere Identifikation mit dem Leben hier und jetzt erkennbar ist.
Auf einer konzeptionellen Ebene sollen die zu erwartenden Forschungsergebnisse zur Entwicklung von Interventions- und Beratungsmaßnahmen genutzt werden, um in Vereinen Prozesse des organisationalen Wandels im Hinblick auf eine interkulturelle Öffnung systematisch zu fördern. Diese Maßnahmen sollen in enger Kooperation mit ausgewählten Vereinen und Verbänden implementiert und evaluiert werden.